Mime

Mime

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Mi|me 〈m. 17Schauspieler ● dem \Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze (Schiller, Prolog zu „Wallensteins Lager“) [<lat. mimus <grch. mimos „Nachahmer, Schauspieler, Gaukler“; zu grch. mimeisthai „nachahmen“]

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Mi|me, der; -n, -n [lat. mimus < griech. mĩmos] (geh. veraltend):
(bedeutender) Schauspieler:
ein begnadeter M.

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MIME
 
[Abk. für Multipurpose Internet Mail Extensions, dt. »Mehrzweckerweiterungen für Internetpost«], Standardverfahren zur Kodierung von E-Mails, die nicht nur aus einfachem Text bestehen, sondern auch noch aus Dateianhängen (Anhang) in unterschiedlichen Formaten. Damit solche sog. Multipart-Mails (dt. »Mails aus unterschiedlichen Bestandteilen«) verschickt werden können, müssen die Einzelkomponenten in einer einzigen Datei zusammengefasst werden. Beim Empfänger müssen diese Teile dann wieder eindeutig voneinander getrennt werden können. Außerdem muss die Empfangs-Software in der Lage sein zu erkennen, um welchen Datentyp (also welches Format) es sich bei dem jeweils nächsten Teil der Mail handelt.
 
Das MIME-Verfahren erwies sich nicht nur für E-Mails als nützlich, sondern wird im gesamten Internet eingesetzt, wenn es um die Kommunikation zwischen zwei entfernt voneinander arbeitenden Programmen (z. B. Web-Browser und Webserver) geht. Denn auch in diesem Fall ist die Information über die Art und die Formatierung der Daten wichtig. Oft werden dabei (anders als bei einer E-Mail) nicht Dateien mit einem bestimmten Namen übertragen, sondern einfach HTML-Code, Grafikdaten, Sounds usw., die dann direkt im Browser angezeigt bzw. abgespielt werden. Auch dazu ist die MIME-Kodierung ideal geeignet.
 
MIME ist Bestandteil von HTTP und wird in den Requests for Comments (RFC) der Internet Engineering Task Force (IETF) definiert.
 
Jeder einzelne Bestandteil einer MIME-kodierten Datei wird durch einen Header eingeleitet, der Angaben zu verschiedenen Parametern enthält, welche diese Dateneinheit beschreiben. So gibt der Parameter Content-type an, um welche Datenart (Datei mit Namen oder namenloser Datenstrom) es sich handelt; der Parameter Content-transfer encoding beschreibt die Codierungsart. Nach dem Header kommt der eigentliche Code, in dem die Daten enthalten sind.
 
Der Parameter Content-type besteht aus zwei Gliedern, die durch einen Schrägstrich voneinander getrennt sind: Vor dem Schrägstrich steht die Beschreibung des Medientyps (auch Top-Level-Medientyp genannt), also z. B. »text« für die Datenart Text oder »video« für bewegte Bilder. Nach dem Schrägstrich wird der sog. Subtyp spezifiziert, der das Format der Daten beschreibt. Der Subtyp »mpeg« (zum Medientyp »video«) gibt beispielsweise an, dass es sich um eine Datei im MPEG-Format handelt (der gesamte Parametereintrag wäre in diesem Fall also: video/mpeg).
 
Die Daten selbst müssen kodiert werden, damit alle an der Kommunikation beteiligten Computer und Betriebssysteme in der Lage sind, die Daten richtig zu interpretieren. Zeichen, die aus 8 bit bestehen (Zeichen aus dem erweiterten ASCII-Zeichensatz), können von vielen Systemen z. B. nicht verarbeitet werden. Deswegen muss die MIME-Kodierung vorhandene 8-bit-Zeichen in 7-bit-Zeichen oder sogar 6-bit-Zeichen umwandeln. 6-bit-Zeichen sind der kleinste gemeinsame Nenner für praktisch alle heute verwendeten Rechner und Betriebssysteme. Aus Gruppen von 6 bit lassen sich 26 = 64 verschiedene Zeichen erzeugen. Die Kodierungsart, die darauf aufbaut, heißt daher base64. Daneben gibt es noch die Kodierungsarten 7bit, 8bit, quoted-printable und binary.
 
Sollen die Daten nicht nur einfach kodiert, sondern darüber hinaus noch verschlüsselt sein, um die Datensicherheit zu erhöhen, so muss mit S/MIME gearbeitet werden, das eine symmetrische Datenverschlüsselung vornimmt.
 
 
Umlaute und »ß« sowie manche Sonderzeichen werden durch MIME nur dann einwandfrei übertragen, wenn Sender und Empfänger denselben Zeichensatz benutzen. Das ist z. B. bei E-Mails aus anderen Ländern bzw. in diese Länder oft nicht der Fall.

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Mi|me, der; -n, -n [lat. mimus < griech. mĩmos] (veraltend): (bedeutender) Schauspieler: ein großer, begnadeter M.; Eine Entdeckung frisch aus Danzig, das schon manch vorzüglichen -n hervorgebracht hat (Grass, Hundejahre 562). R dem -n flicht die Nachwelt keine Kränze (aus dem Prolog zu Schillers Wallenstein, Wallensteins Lager; der Ruhm des Schauspielers ist vergänglich).

Universal-Lexikon. 2012.

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